FAQs zum Studium der Lebensmittelchemie
Die i. F. aufgeführten Antworten sollen Ihnen einen kurzen Überblick über das Studium der Lebensmittelchemie vermitteln.
Sollten sich weitere Fragen ergeben, so stehen wir Ihnen hierfür selbstverständlich gerne zur Verfügung: office@hsfs.de
Sie werden sich mit der Analyse von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Lebensmitteln beschäftigen.
Überprüft wird beispielsweise,
- ob die Höchstmengen erlaubter Zusatzstoffe eingehalten wurden (z.B. Konservierungsstoffe),
- ob die Grenzwerte von Rückständen überschritten wurden (z.B. Schwermetalle),
- ob verbotene Produkte eingesetzt wurden (z.B. Hormone in der Kälbermast).
Besondere Bedeutung hat die Grundlagenforschung auf verschiedenen wissenschaftlichen Fachdisziplinen der Chemie, vor allem der analytischen Chemie, mit verwandten naturwissenschaftlichen Fächern wie der Biochemie, der Mikrobiologie, der Technologie, der Toxikologie und der Ernährungswissenschaft:
- Erarbeitung und Weiterentwicklung chemischer, biochemischer, molekularbiologischer, mikrobiologischer und physikalischer Analysenmethoden.
- Untersuchung von möglichen chemischen oder physikalischen Reaktionen während der Erzeugung, Lagerung, Zubereitung und Verarbeitung von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Lebensmitteln im Haushalt, in Gewerbe und Industrie.
- Entwicklung und Optimierung von technologischen Herstellungsverfahren
- Untersuchung und Bewertung biochemischer Vorgänge unter ernährungsphysiologischen Aspekten.
Untersucht werden neben Lebensmitteln auch Bedarfsgegenstände, Genussmittel, Kosmetika, Tabak, Futtermittel sowie Trink-, Brauch- und Abwasser
Als voll ausgebildete(r) Staatlich geprüfte(r) Lebensmittelchemiker(in) sind Sie berechtigt Gutachten zu erstellen.
Aufgrund Ihrer lebensmittelchemischen / -rechtlichen Kompetenz sind Sie Ansprechpartner für Hersteller, Importeure und Händler in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und lebensmittelrechtlicher Beurteilung von Lebensmitteln und verwandter Gebiete.
- Lebensmittelüberwachung
- Handelslaboratorien
- Ernährungswirtschaft
- Kosmetik- und Bedarfsgegenständeindustrie
- Aufgrund der breiten analytischen Fähigkeiten auch in der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie
- Forschungseinrichtungen
Erster Ausbildungsabschnitt (Grundstudium) entspricht weitgehend dem Studium bis zum vierten Semester des Bachelor in Chemie (seit WS 06/07), erweitert um ein Studium in Botanik und endet mit dem Vorexamen nach vier Semestern.
Im Grundstudium (3. Semester) kommen Sie bereits mit Ihrer späteren Tätigkeit in Kontakt.
Folgende Themen werden im Rahmen von Einführungsveranstaltungen erarbeitet:
- Einführung in die Lebensmittelchemie: Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Minorbestandteile
- Einführung in die Warenkunde: Überblick pflanzliche/tierische Lebensmittel und deren Erzeugnisse, technologische Verfahren, etc.
- Einführung in die Methoden der Lebensmittelanalytik: Umgang mit Messwerten und Aufstellung eines einfachen Analysenplans
Auszug aus der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Lebensmittelchemiker (§21): "Umfang der Vorprüfung"
(1) Der Prüfling hat durch die Vorprüfung nachzuweisen, dass er in der gesamten Chemie gründliche Kenntnisse und in der Botanik und Physik allgemeine wissenschaftliche Grundkenntnisse besitzt und fähig ist, chemische Analysen auszuführen. Die Kenntnisse und Fertigkeiten müssen ihn befähigen, das Studium der Lebensmittelchemie erfolgreich fortzusetzen.
(2) Die Vorprüfung umfasst folgende Prüfungsabschnitte:
1. Chemie mit den Fächern
a) Anorganische Chemie,
b) Organische Chemie,
c) Analytische Chemie,
d) Physikalische Chemie,
2. Physik
3. Botanik
(3) Die Prüfung ist mündlich. Sie soll für jeden Prüfling im Abschnitt Chemie etwa sechzig Minuten und in den übrigen Abschnitten jeweils etwa dreißig Minuten dauern. Die Prüfungsfächer des Abschnittes Chemie werden von mindestens zwei Prüfern geprüft.
Theoretische und praktische Lehrveranstaltungen vermitteln,
1. die erforderlichen naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse & gründliche Kenntnisse in
- Lebensmittelchemie
- Lebensmitteltechnologie
- Lebensmittelhygiene
- Ernährungsphysiologie
- chemischer Toxikologie
- Umwelthygiene (Ökologie)
- Rechtsvorschriften
- Überwachungspraxis
3. die Fertigkeiten zur Untersuchung von Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen
4. die Fähigkeit zur selbständigen Anwendung und Entwicklung wissenschaftlicher Methoden
(Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Lebensmittelchemiker)
Hauptfachpraktika:
Das Praktikum ist modularisiert. Es gibt 3 Abschnitte (A-C), die nacheinander abgearbeitet werden:
- Grundlagen der Lebensmittelanalytik (A)
- Vollanalysen/Forschungspraktikum (B)
- Fortgeschrittene Analytik von Lebensmittel und Bedarfsgegenständen (C)
Nebenfachpraktika:
- Toxikologisches Praktikum: Identifizierung und Quantifizierung von toxikologisch wirksamen Substanzen
- Lebensmittelmikrobiologisches Praktikum: Bestimmung des Gesamtkeimgehaltes von Lebensmitteln und Trinkwasser; Bestimmung von Verschmutzungsindikatoren (E. coli und coliforme Bakterien)
- Lebensmittelsensorik - Praktikum: Erlernen der sensorischen Analyse von Lebensmitteln
- Mikroskopie - Praktikum: Untersuchungen pflanzlicher Nahrungs- und Genussmittel
Im Sommersemester findet jeweils eine einwöchige Exkursion in der Pfingstwoche statt. In den letzten Jahren waren dies,
2007: Neapel
2008: Dänemark
2009: Tschechien
2010: Deutschland-Tour
2011: Frankreich
Profs. und Dozenten(innen) aus der
- Lebensmittelchemie
- Botanik
- Mikrobiologie
- Toxikologie
- Lebensmittelsensorik
Lehrbeauftragte aus der freien Wirtschaft
- Beiersdorf
- SGS Fresenius
- Unilever
- Krohn Rechtsanwälte
Praktischer Teil
- Eine Aufgabe aus dem Gebiet der Lebensmittelchemie oder Examensarbeit
- Eine Aufgabe aus der Chemisch-toxikologischen Analytik
- Eine Aufgabe aus der Mikroskopie von Lebensmitteln
- Eine Aufgabe aus der Lebensmittelmikrobiologie
Theoretischer Teil
- Lebensmittelchemie
- Ökologie und Botanik der Lebensmittel
- Lebensmittelhygiene einschließlich Mikrobiologie der Lebensmittel
Am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg kann zusätzlich zur Ersten Staatsprüfung der akademische Grad „Diplom in Lebensmittelchemie" erworben werden.
Voraussetzung ist die Anfertigung einer zusätzlichen Diplomarbeit, die mit mindestens der Note 4,0 bewertet worden ist.
Praktische Ausbildung außerhalb der Universität
- Ort: Praktikum an einer öffentlich-rechtlichen chemischen Untersuchungsanstalt
- Dauer: 12 Monate
- Abschluss: 2. Staatsexamen