Montag, 10.01.2011 - 17:00 Uhr

Die Zöliakie - Das Chamäleon der Magen-Darm-Krankheiten

Vortrag von Prof. Dr. Andreas StallmachMitglied im Ärztlichen Beirat der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG)

Vortragsaufzeichnung produziert durch das eLearning-Büro MIN der Universität Hamburg

Für iPhone und iPad:
>> Hier können Sie das Video auf der Website von Lecture2go ansehen.

Abstract

Viele Getreidearten enthalten das Klebereiweiß Gluten. Genau diesen Stoff vertragen immer weniger Menschen. Bei der Zölikie, früher auch einheimische Sprue genannt, löst diese Proteinklasse eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut aus.
Es handelt sich um eine immunologisch vermittelte Erkrankung bei genetisch prädisponierten Personen. Die klassische Definition der Zöliakie umfasst grundsätzlich den Nachweis der Zottenatrophie (die Verkürzung der fingerförmigen Ausstülpungen der Dünndarmschleimhaut) und dem Ansprechen auf eine glutenfreie Diät mit klinischer und morphologischer Besserung.
Die Zöliakie ist eine in Europa weit verbreitete Erkrankung mit einem sehr breiten Spektrum klinischer Symptome und Erscheinungsformen. Aufgrund sehr unterschiedlicher Erscheinungsbilder – einige Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang vom Chamäleon der Gastroenterologie – wird die Diagnose einer Zöliakie häufig (zu) spät gestellt.
Die Therapie der Zöliakie ist prinzipiell ganz einfach und tatsächlich schwierig. So ist eine glutenfreie Diät wirksam, ausreichend und lebenslang notwendig. Die Durchführung einer strengen glutenfreien Diät ist für alle Patienten sehr aufwendig und schwierig, da aufgrund der industriellen Verarbeitung Gluten in fast allen Nahrungsmitteln enthalten sein kann.

Der Sprecher

Prof. Stallmach ist seit 2006 Direktor der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie sowie seit 2010 stellv. Direktor des Interdisziplinären Forschungs– und Behandlungszentrums „Sepsis und Sepsisfolgen“ des Universitätsklinikums der Friedrich Schiller Universität in Jena. Er ist Mitglied im Ärztlichen Beirat der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG).