Donnerstag, 21.11.2013 - 18:15 Uhr

Nachhaltige Landwirtschaft für die Welternährung - aber wie?

Vortragsreihe Winter 2013/2014

Vortrag von Dr. Stefan Krall, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn

Vortragsaufzeichnung produziert durch das eLearning-Büro MIN der Universität Hamburg

Für iPhone und iPad:
>> Hier können Sie das Video auf der Website von Lecture2go ansehen.

Veranstaltungsort



Hörsaal ESA1 West (Raum 221)
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Abstract

Die Weltbevölkerung nimmt dramatisch zu. Im Jahr 2050 werden neun Milliarden Menschen den Planeten bevölkern. Auch wenn es heute noch so scheint, als ob die Ernährung der Hungernden nur ein Verteilungsproblem sei, wird es in vierzig Jahren vor allem eine Frage der Produktivitätssteigerung sein. Landwirtschaft kommt aber an ihre Grenzen. Für die Produktion von Nahrungsmitteln geeignete Flächen sind nicht unbegrenzt erschließbar oder stehen in Konkurrenz mit schützenswerten Naturflächen oder dem Anbau von Energiepflanzen. Böden degradieren durch unsachgemäße Anbautechniken. Süßwasser ist eine limitierte Ressource, die für immer mehr Menschen lebensnotwendig wird. Dreiviertel des entnommenen Süßwassers wird für die Landwirtschaft verbraucht. Aber auch andere notwendige Ressourcen, wie Rohphosphat als Grundlage für Dünger, sind endlich und werden langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn man sich nicht schon heute darüber Gedanken macht. Was ist die Lösung? Produktivitätssteigerung darf nicht zu Lasten der Ressourcen gehen. Aber das ist vor allem in Zeiten, wo sich auch das Klima ändert, nicht einfach. Ist die ökologische Landwirtschaft die Lösung, welche Rollen spielen neue Techniken der effizienten Wassernutzung, brauchen wir anderes Saatgut, spielt Gentechnik eine Rolle? Wie können wir Böden schonen oder degradierte Böden wieder aufbauen, ist konservierende Bodenbearbeitung die Lösung? Auf diese und weitere Fragen wird der Vortrag versuchen eine Antwort zu geben, oder dazu anzuregen, darüber zu diskutieren.

Dr. rer. nat. Stephan Krall, Jahrgang 1954, hat an der Universität Hamburg Biologie studiert mit den Schwerpunkten Angewandte Botanik (tropische und subtropische Nutzpflanzen, Pflanzenschutz, Pflanzenbeschau) sowie Entomologie (Schädlinge an Nutzpflanzen, Vorratsschädlinge). An der landwirtschaftliche-gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin hat er über die Verluste an Perlhirse in Niger (Westafrika) durch verschiedene Schaderreger promoviert. Er war acht Jahre in Westafrika (Togo, Benin) im Bereich Pflanzen- und Nachernteschutz in der Entwicklungszusammenarbeit für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig, und hat danach von Deutschland aus überregionale Projekte, auch Forschungsprojekte geleitet, darunter die Früherkennung und Bekämpfung von Heuschreckenschwärmen in Afrika. Heute leitet er ein Vorhaben zur Nachhaltigen Landwirtschaft und das Kompetenzcenter Agrarproduktion und Ressourcennutzung der Landwirtschaftstabteilung der GIZ in Eschborn.