Mittwoch, 23.11.2011 - 23:00 Uhr
Gentechnik und Gesundheit - (K)ein Widerspruch
Vortrag von Dr. Susanne Stirn
Vortragsaufzeichnung produziert durch das eLearning-Büro MIN der Universität Hamburg
Für iPhone und iPad:
>> Hier können Sie das Video auf der Website von Lecture2go ansehen.
Abstract
In den USA sind etwa 80 gentechnisch veränderte Pflanzen für Lebens- und Futtermittelzwecke zugelassen. Anders sieht die Situation in Europa aus: Elf Maissorten und drei Sojasorten dürfen importiert und verarbeitet werden. Diese sind resistent gegenüber Schadinsekten und/oder Unkrautvernichtungsmitteln und werden vor allem als Tierfutter verwendet. Gentechnik begegnet uns also nur indirekt in Tierprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln.
Alle gentechnisch veränderten Organismen müssen vor der Vermarktung auf ihre Lebensmittelsicherheit geprüft werden. Dazu gehören u.a. Untersuchungen, die abschätzen, ob die neu eingeführten Proteine möglicherweise allergen oder toxisch sind. Die Sicherheitsprüfung soll an zwei Beispielen vorgestellt werden.
Neben der Übertragung von Resistenzgenen wird auch versucht, mit Hilfe der Gentechnik gesündere Lebensmittel herzustellen. Dabei soll entweder der Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen erhöht werden (z.B. omega-3 Fettsäuren) oder Allergene entfernt werden. Der Stand zu Forschung und Entwicklung dieser Pflanzen wird vorgestellt werden.
Abschließend werden weitere Fragen zum Einsatz der Gentechnik bei Lebensmitteln aufgegriffen, wie z.B. „Ist die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel ausreichend?“
Die Sprecherin
Susanne Stirn ist Biologin und seit 1998 Wissenschaftlerin am Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt der Universität Hamburg (FSP BIOGUM). Sie hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin in molekularbiologischen Forschungslaboren gearbeitet und war anschließend zwei Jahre beim Umweltbundesamt, Berlin, im Bereich der Risikobewertung gentechnisch veränderter Organismen tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die gesundheitlichen Implikationen gentechnisch veränderter Lebensmittel sowie der Vergleich der gesetzlichen Regelungen zu gentechnisch veränderten Organismen in der EU und den USA. Neuere Forschungsarbeiten beziehen sich auf die Entwicklung funktioneller Lebensmittel und die rechtlichen Regelungen zu gesundheitsbezogenen Werbeaussagen bei Lebensmitteln.