Mittwoch, 26.10.2011 - 22:00 Uhr

Unser Wasser zwischen Wissenschaft und Hokuspokus

Vortrag von Dr. rer. nat. Helge Bergmann

Vortragsaufzeichnung produziert durch das eLearning-Büro MIN der Universität Hamburg

Für iPhone und iPad:
>> Hier können Sie das Video auf der Website von Lecture2go ansehen.

Abstract 

Der Markt für esoterisches Wasser boomt. Glaubt man den Heilsversprechen der Angebote, gibt es keine gängige Krankheit, von Kopfschmerzen bis Krebs, die nicht mit irgendeinem Wunderwässerchen geheilt werden könnte. Geht man eher skeptisch als gläubig in die Details solcher Werbung, wird man zwar viele vollmundige Behauptungen finden, nicht aber nachvollziehbare Beweise. Zusätzlich gibt es immer wieder einen Widerspruch zwischen der naturwissenschaftlichen und der esoterischen Sicht auf das Wasser. An einigen Beispielen wird die Darstellung von wundersamen Wässern erläutert, u.a. die „Energetisierung“ des Wassers durch Edelsteine, das „Gedächtnis“ des Wassers und das „informierte“ Wasser von J. Grander. Dabei wird jeweils die esoterische Meinung den naturwissenschaftlichen Fakten und Regeln gegenüber gestellt. Eine systematische Durchsicht solcher Werbetexte legt auf diese Weise die Mängel in den Angeboten und die Tricks der Anbieter offen. Dies erleichtert es, sich eine eigene Meinung über die Wunderwässer zu bilden. Damit wird auch der Versuch unternommen, dem Missbrauch der Naturwissenschaften durch Scharlatane entgegenzutreten. Sie benutzen immer wieder die Wissenschaft als Gütesiegel, ohne deren Grundlagen und Grenzen zu berücksichtigten. Dabei ist das Wasser nur ein Gebiet von vielen, auf denen dieser Missbrauch zu kommerziellen Zwecken betrieben wird. 

Der Sprecher 

Dr. Helge Bergmann war als Wasserchemiker in der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz tätig. Dort arbeitete er zunächst an wissenschaftlichen Untersuchungen zum ökologischen Zustand von Gewässern. Später verlagerte sich seine Arbeit hin zur Ausarbeitung von Qualitätsstandards für Gewässer und zur Vermittlung solcher wissenschaftlichen Kenntnisse an Nichtwissenschaftler. Seine Erfahrung konnte er in zahlreiche nationale und internationale Arbeitsgruppen wie auch in Kooperationsprojekte mit Entwicklungsländern einbringen.