Donnerstag, 06.12.2012 - 17:15 Uhr

Traditionelle Chinesische Medizin und Verbraucherschutz aus Sicht einer Arzneimitteluntersuchungsstelle

Vortrag von Dr. Thomas Räthel

Vortragsreihe Winter 2012/2013

Veranstaltungsort



Hörsaal ESA1 West (Raum 221)
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg

Abstract

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein in China seit mehreren tausend Jahren praktiziertes ganzheitliches "Medizinsystem" mit eigenständigen Diagnose- und Therapiemethoden wie Akupunktur oder Bewegungstherapie. Eine große Rolle in der TCM spielt die Phytotherapie. Dabei werden in der Regel individuell vom Therapeuten speziell auf den Patienten abgestimmte Rezepturen mit häufig bis zu zehn und mehr Pflanzen verwendet.

Bei der Herstellung entsprechender Rezepturen sind in Deutschland verschiedene regularische Anforderungen zu beachten die dazu dienen sollen, die Qualität und die Unbedenklichkeit dieser Arzneimittel sicherzustellen. Dazu gehört u. a. die sichere Identifizierung der vorliegenden Droge durch die einführende bzw. abgebende Apotheke. Dies ist jedoch häufig selbst für Spezialisten schwierig. Auch die Qualität entspricht nicht immer "westlichen" Anforderungen. Neben der möglichen Belastung mit Schwermetallen, Pestiziden oder Schimmelgiften stellt sich nicht selten die Frage, wie sich die Qualität mancher TCM-Drogen überhaupt quantifizierne lässt.

Dr. Thomas Räthel hat Pharmazie in München studiert und dort anschließend auch seine Promotion über Wirkmechanismen pflanzlicher Inhaltsstoffe in in vitro Kulturen angefertigt. Von 2005 bis 2007 war er als Apotheker in einer öffentlichen Apotheke tätig. Nach einer einjährigen Post-Doc Zeit von 2007 bis 2008 am Klinikum der LMU München, während der er sich mit  Arbeiten zu zellbiologischen Themen des Blutgefäßsystems beschäftigte, ist er seit Ende 2008 Sachbearbeiter am Sachgebiet Pharmazie des LGL. Dr. Räthel ist zuständig für Medizinprodukte, Proteinarzneimittel und Phytopharmaka.