Gemeinsam für sichere Lebensmittel

Der indonesische Generalkonsul besuchte die HSFS

Am 16. April 2018 besuchte eine Delegation des Ausschusses für Gesundheit des Indonesischen Parlaments zusammen mit dem indonesischen Generalkonsul die „Hamburg School of Food Science“ (HSFS) im Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, um sich über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Lebensmittelsicherheit zu informieren.

 

Falsch deklarierter Deutscher Spargel, der gar nicht aus Deutschland stammt, ist für Verbraucher vor allem ein geschmackliches und finanzielles Ärgernis. Manipulierte Haselnusserzeugnisse, die mit Erdnüssen und Cashewkernen gestreckt wurden, können dagegen bei Allergikern furchtbare Konsequenzen haben. Wir alle erinnern uns noch alle an den Melamin-Skandal im Jahr 2008 bei dem 300.000 Kleinkinder in China erkrankten, nachdem sie mit verunreinigtem Milchpulver gefüttert worden waren. Dieser Betrugsfall wirkt bis heute nach, denn noch immer trauen viele Chinesen einheimischen Produkten nicht über den Weg und kaufen lieber Milchpulver aus dem Ausland, was weltweit immer wieder zu Engpässen führt.

Die „Hamburg School of Food Science“ an der Universität Hamburg entwickelt neue wissenschaftliche Methoden, um solche Lebensmittelbetrügereien und -skandale zu verhindern oder zumindest aufzudecken. Die von der HSFS entwickelten Verfahren geben nicht nur Auskunft zur Produktqualität, sondern liefern auch Daten zur Zusammensetzung und zur geografischen Herkunft des untersuchten Lebensmittels. Langfristiges Ziel sind Schnelltest-Systeme, mit denen, ähnlich einem Schwangerschaftstest, Erzeugnisse schnell und unkompliziert vor Ort getestet werden können.

Die Exzellenz der Hamburger Wissenschaftler von der HSFS hat sich bis nach Indonesien herumgesprochen, denn am 16. April 2018 besuchte der indonesische Generalkonsul sowie eine Delegation des Ausschusses für Gesundheit des Indonesischen Parlaments die HSFS. Hintergrund des Besuchs war der Erfahrungsaustausch zu einem Entwurf eines neuen indonesischen Gesetzes zur Sicherheit und Kontrolle von Lebensmitteln, Arzneimitteln und Kosmetikprodukten. Nach einem kurzen Vortrag zu Methoden und Möglichkeiten der HSFS gab es eine angeregte Diskussionsrunde und die Delegation besichtigte mehrere Labore. Die Gäste interessierten sich vor allem für Fragen zur Lebensmittel- und Qualitätskontrolle, zur wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung der Lebensmittelsicherheit in Deutschland, zum Technologie- und Wissenstransfer und wie die Wissenschaft die deutsche Politik berät.
Prof. Fischer betonte in seinem Vortrag „Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelbetrug betreffen alle Arten von Produkten und alle Regionen der Welt”.  Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dies eine Zukunftsaufgabe darstellt, die am besten gemeinsam in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen oder Nationen zu lösen ist.

Als ein konkretes Ergebnis des Arbeitstreffens in Hamburg wurde ein akademisches Austauschprogramm zur Lebensmittelsicherheit in den Bereichen Forschung und Lehre angeregt.

Prof. Dr. Markus Fischer

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